(erzgeb. Raacherkarzl)

Zum gemütlichen Beisammensein in der erzgebirgischen Weihnachtszeit gehört seit alters her auch der Duft aromatischer Räucherkerzchen. Nicht nur zum Weihnachtsfest sondern auch in der wärmeren Jahreszeit zur Vertreibung von Mücken, Wespen u. a. Insekten werden Räucherkerzchen angezündet.

Viele Menschen waren durch den Niedergang des Bergbaus darauf angewiesen, sich ihren Lebensunterhalt anderweitig abzusichern. Neben Schnitzen, Klöppeln, Drechseln u. a. Heimarbeiten gehörte auch das Fertigen von Räucherkerzchen dazu. Diese kleinen Kegelchen aromatisieren zumindest seit 1830 die erzgebirgischen Weihnachtszimmer.

Räucherkerzchen bestehen seit jeher aus Holzkohle, Kartoffelmehl, Sandelholz sowie einigen anderen Zutaten und natürlich Weihrauch, Myrrhe oder anderen Duftstoffen wie z. B. Rosen-, Lavendelblüten-, Tannennadel- oder Nelkenöl. Diese Rohmasse wird dann zu kleinen Kegelchen geformt und anschliessend getrocknet.

Die optische Ummantelung, das Räuchermännchen (erzgeb. Raachermannl), wurde bereits um 1850 im Erzgebirge zum Verkauf angeboten. Räuchermännchen gibt es in den verschiedensten Formen und Farben. Sehr beliebt sind auch Räucherhäuschen (erzgeb. Raacherhaisl) und Räucheröfen (erzgeb. Raacherufn). Das im Inneren der Figur glimmende Räucherkerzchen lässt diese dann rauchen.

Auch heute noch gibt es im Erzgebirge einige Unternehmen, die sich der Herstellung von Räucherkerzchen widmen.

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